Sonntag, 22. Juli 2012

Ein Marathon wird erst über die Dauer entschieden...


Rennbericht 22.06.2012
bewegungs-WELT Bike-Marathon Arnstadt 59 Km 1450 hm
Fahrzeit 3:14:46 11. Platz Herren


bewegungs-Welt Bike-Marathon Arnstadt








Nachdem meine Eltern und ich schon am Vortag angereist waren, fuhr ich am heutigen Morgen erst einmal 10 Km zum Warmfahren von unserer Pension in Neusiß zur Rennstrecke nach Siegelbach bei Arnstadt.


In Siegelbach angekommen, erkundigte ich mich nochmals nach der Strecke. Es gab nämlich eine Besonderheit, die darin bestand, dass man während des Rennens seine Strecke wählen konnte, das heißt, dass die Strecke aus 2 Teilen bestand, Teil A mit 22 Km und Teil B mit 13 Km, was also letztendlich zu 4 verschiedenen Streckenvariationen führte, 22, 35, 57 und 70 Km. Ich hatte mich für die 57 Km entschieden. Um kurz vor 10.30 Uhr fiel der Startschuss mit neutralisiertem Start. Einen knappen Kilometer später erfolgte der fliegende Start auf die eigentlich Strecke. Der Teil A lief sehr gut für mich. Es gab 2 lange Anstiege und eine Vielzahl an Singletrails, die man runter und hochschießen konnte. Die Downhills möchte ich mit einfachen Worten beschreiben. Grip, kein Grip immer im Wechsel. Durch die Regengüsse in den letzten Woche, war teilweise viel Schlamm, was die Uphills erscheinen ließ, als ob man stehen würde.
Aus dem Teil A raus, ging es ein Stück Straße zurück in den Wald auf Teil B, den ich persönlich als anstrengender empfand. Hier gab es ein ständiges Auf und Ab mit vielen Singletrails und schöner Aussicht, wenn man Zeit dazu hatte. Mittlerweile hatte ich mir eine gute Position im Feld erfahren und dachte, dass es eigentlich gar nicht mehr besser werden kann.

Nach dem Ende des Teil B ging es für mich ein weiteres Mal auf den Teil A und nachdem die ersten 10 Km noch alles super lief, kam auf einmal ein tierischer Leistungseinbruch. Jede Kurbelumdrehung schmerzte und wenn ich die Augen schloß, verschwomm alles leicht... Schnell griff ich zu einer Flasche, die noch gut gefüllt war und zog sie mit wenigen Schlücken komplett leer, aber auch das half nicht wirklich und so verlor ich immer mehr Kraft. Noch 8, 7, 6, 5 Km bis zum Ziel. Irgendwann musste doch der Berg ein Ende haben. Und so sehr, wie ich mich auf die Abfahrt gefreut hatte, so sehr wurde mir auch klar, dass ich selbst dafür keine Kraft mehr hatte. Nach einigen schnellen Metern bergab ließ ich das Fahrrad los und rutschte einige Meter über den steinigen Boden. Ich stand schnell wieder auf, schaute an mir herunter und erkannte das gesamte Elend. Hose an der Hüfte komplett zerrissen, Knie aufgeschrammt Schulter auch komplett blutend. An meinem Fahrrad war zum Glück nichts weiter, außer ein leichter verdrehter Lenker, also stieg ich wieder auf, denn es waren noch ein paar Kilometer bis ins Ziel, zum Glück viel Bergab.
Im Ziel angekommen, war ich einfach nur überglücklich, dass nun diese Schmerzen der Fahrt ein Ende hatten, nun waren andere Schmerzen meine Sorge.


Die Strecke war jedoch sehr interessant und hatte viele Finesen, ich freue mich schon aufs nächste Jahr.

P.s Ich möchte noch sagen, dass uns die Pension Kürschner sehr gut gefallen hat. Wir hatten ein sehr großes Zimmer, dass sehr schick war und auch am frühen Morgen all unsere Wünsche am Frühstückstisch erfüllte. Das kleine Dorf besaß auch eine sehr angenehme Kneipe, die Gaststätte zur Post. Hier gab es sehr köstliches Essen zu günstigen Konditionen und auch die Getränkepreise überraschten mehr als positiv.

Dienstag, 10. Juli 2012

Zittauer Gebirge - hart, aber herzlich


Rennbericht 08.07.2012
8. Oberlausitzer Mountainbike Marathon 50Km 1470hm
Fahrzeit 2:59:45 18.Platz Herren



8. Oberlausitzer Mountainbike Marathon



Es ist Sonntagmorgen, der 08.07.2012. Nach Tagen des Regens und der Dunkelheit traue ich früh meinen Augen fast gar nicht, als der Wecker zu unchristlicher Stunde klingelt. Es ist hell und die Sonne scheint, als wenn nichts gewesen wäre.
Mit diesem guten Morgen geht es nach Jonsdorf bei Zittau, wo bereits zum 8. Mal der Oberlausitzer Mountainbike Marathon ausgetragen wird und dieses Jahr bin ich das erste mal mit dabei.
Am Start hole ich mir noch die letzten Infos über die Strecke: „steil, lange Anstiege, schlammig, verwurzelt“ sind die Worte die mir noch im Ohr klingeln, als der Startschuss ertönt und alle in die Pedalen treten. Tatsächlich es wurde mir nicht zu wenig versprochen, gleich zu Beginn geht es rasend schnell runter und sogleich wieder steil bergauf. Die Strecke scheint mir jetzt schon sehr anspruchsvoll zu sein, da die Anstiege sehr schlammig sind, aber so ist das nun mal im Wald denke ich mir und trete einfach weiter. Die Strecke hält es auch weiterhin in sich. Es geht lange bergauf und ruppig wieder runter. So windet sich die erste Runde dahin und ich muss feststellen, dass es jetzt schon heftigst in den Beinen brennt, aber es gibt keine Wahl, denn die zweite Runde beginnt und geht ebenso wie die erste weit rauf und ruppig runter. Irgendwann komme ich dann wieder aus dem Wald auf die Straße und noch gute 2.5Km vor mir bis zum Ziel. Die Beine brennen immer mehr und jetzt kommen auch noch richtig fiese steile Anstiege, die einem das Leben nochmals richtig zur Hölle machen.
Nach nicht ganz 3h Fahrzeit komme ich komplett erschöpft, aber enttäuscht ins Ziel. Kurz vorm Ziel musste ich noch 2 Fahrer meiner Altersklasse ziehen lassen, da mir einfach die Körner gefehlt haben und auch habe ich heute mein Tagesziel von 2:45:00 nicht geschafft, was aber aufgrund der wirklich harten Strecke nicht ganz so tragisch ist. Jetzt habe ich ein Ansporn nächstes Jahr wieder nach Jonsdorf zu kommen, um meine eigene Zeit zu unterbieten.
Also dann Jonsdorf, mach dich bereit, ich komme wieder.