Sonntag, 7. Oktober 2012

Märkische Heide - Und Schluß!


Rennbericht 07.10.2012
Wehlaberg Bike Marathon 56 Km  800 hm
Fahrzeit 2:27:24 8. Platz Herren

8. Wehlaberg Bike Marathon




3 Stunden. 3 Stunden sind vergangen, zwischen dem Schließen meiner Augen und dem Klingeln meines Weckers. Ich bin mir bereits jetzt sicher, dass das ein wirklich großer Fehler für das heutige Rennen ist. Was soll ich also nun machen? Aufstehen, schlechtes Rennen fahren, deprimiert sein? Oder liegen bleiben, ausschlafen und danach ärgern, dass ich so inkonsequent war? Das letzte Rennen dieser Saison! Das letzte Mal schauen, was noch in den Muskeln steckt! Ach was soll der Geiz. Ich springe auf, ziehe mich an, packe alles ein, frühstücke und dann geht es schon los. Der Weg heute fühlt sich trotz alledem eigenartig an, statt nach Sachsen ins schöne Erzgebirge, geht es heute in den Norden nach Brandenburg, in die Märkische Heide.


Ich stehe also am Start, bereits beim einfahren ist mir aufgefallen, dass der Tag heute kein Zuckerschlecken wird. Der Startschuss fehlt, aber dennoch geht es auf einmal los. Das Feld schießt mit 38 Km/h Richtung Strecke, Richtung ersten langen Anstieg. Noch kann ich gut vorne mitfahren, aber ich merke bereits jetzt, dass wenn ich das Tempo halte, spätestens nach 30 Km platt bin. Von oben aus geht es erstmal einen langen Singletrail bergab und von nun an sind die nächsten 10 Km sehr wellig, mit Wurzeln überseht und durch traumhaften märkischen Heidesand verfeinert. Gemeinsam mit einer schnellen Truppe fahren wir so die ersten insgesamt 15 Km. Durch einen technischen Fahrfehler falle ich leicht zurück und merke auch bereits, dass es mir zu viel Kraft rauben würde wieder nach vorne aufzuschließen, aber just in diesem Moment rolle ich an einem weiteren Fahrer vorbei, der mein Tempo aufnimmt und sich ziehen lässt, so sind wir also Zwei, die über diese Strecke fahren. Nach einem weiteren längeren Anstieg folgt ein schöner schneller Downhill mit feinsten Wurzeln und Wasserrinnen, an dessen Ausgang man ziemlich heftig in die Eisen gehen muss, da nun der fieseste Teil überhaupt auf dem Plan steht. 

Vor uns türmt sich langsam der Wehlaberg auf, der zwar mit seinen 144 m ü. NN nicht gerade einschüchternd wirkt, aber durch die Steigung, den vielen Sand und den riesen Wasserrinnen dann doch Fahrtechnisch sehr anspruchsvoll ist. Ich kurbel noch eine ganze Weile bergan, bis ich kein Grip mehr hab und absteigen muss. Selbst das Schieben strengt tierisch an, aber einen anderen Weg gibt es nicht. Kurz darauf stehe ich oben und von hier an geht es erst eine Ganze Weile auf einer Forstautobahn bergab, bis sich ein wunderbarer Singletrail eröffnet. Kurz vor dem Trailausgang wartet noch ein Loch, was ich in aller schnelle überspringen muss, schade nur, dass sich danach ein großes Sandfeld auftut in das ich mit vollem Elan reinspringe. Ohne Sturz, aber leichtem Zeitverlust gehe ich in den letzten langen Anstieg vor der ersten Zieldurchfahrt, der sich angenehm und schnell fahren lässt. Kurz vor dem Ziel geht es die in etwa 1 Km lange Teerstraße durch den Ort Köthen, auf dem man nochmals durchatmen kann. Mittlerweile ist auch dieses ekelhaft Magengefühl weg, bei dem ich nicht ganz einschätzen konnte, ob es mich doch zum aufgeben zwingt, aber zum Glück bin ich so dickköpfig, jedoch nicht für meinen Körper, denn den zwinge ich auf die zweite und zugleich letzte Runde. Wir fahren immer noch zu zweit und tauschen uns schnell über Strecke und Fahrräder aus, soviel Zeit muss sein, bevor wir wieder in den ersten Anstieg fahren. 

Die nächsten 24 Km verlaufen nicht anders als in der ersten Runde, jedoch ohne technische Fehler und leider immer noch den Wehlaberg aufwärts schiebend. 4 Km noch, dann ist das letzte Rennen meiner für mich erfolgreichen Saison 2012 vorbei, aber mein Körper entscheidet sich dafür schon ein bisschen zeitiger. Scheiße! "Komm, bloß noch 4 Km, dann hast du es" ruft Thomas hinter mir und fährt vorbei. Im Ziel hat er mir gesagt, dass er auf einmal noch ein paar Körner für die letzten 4 Km gefunden hat. Mein Ziel ist es aber nun, nicht noch jemand vorbei zulassen und so kämpfe ich mich immer weiter Richtung Ziel. Da! Die Teerstraße! Jetzt noch ein letztes Mal richtig Gas geben und dann ist es geschafft. Tatsächlich, die letzte kleine Kurve und dann die Zieldurchfahrt. Geschafft. Vorbei. Das war's. Nach 3h Schlaf bin ich wirklich im Ziel angekommen.

Meine Saison endet heute mit einem sehr passablem Ergebnis und neuem Mut für das nächste Jahr.

Sonntag, 16. September 2012

Es ist tatsächlich erst Samstag?


Rennbericht 15.09.2012
Drei-Talsperren-Marathon 50 Km  985 hm
Fahrzeit 1:53:01 14. Platz Herren

17. Drei-Talsperren-Marathon




Früh 5:30 Uhr sollte eigentlich nicht die Zeit sein, zu der man aufsteht, aber heute ist es sogar noch ungewöhnlicher. Okay, es ist Renntag und es ist früh, draußen ist es noch dunkel, aber der Tag ist absolut untypisch, denn das heutige Rennen in Eibenstock findet tatsächlich an einem Samstag statt. Was mich immer noch sehr verwundert.


Nachdem ich mich nun mit dem zeitigen Aufstehen abgefunden habe und schon eine Weile im Auto gefahren bin, kommen wir endlich in Eibenstock an. Nun noch schnell nachmelden und dann geht es schon los, aber was heißt hier schnell, wir wurden so weit hinten abgestellt, dass wir erstmal knapp 10 min bis zum Sportplatz, wo der Start/ Zielbereich zu finden ist, laufen müssen und das war heute nicht das letzte mal. Nachdem ich jetzt nun angemeldet, umgezogen und bereit bin, steige ich auf mein Rad zum warmkullern. Als ich an den Start komme, muss ich mit entsetzen feststellen, dass echt viele Fahrer am Start sind und vor allem auch schon dastehen. Ich reihe mich also irgendwo in der Mitte des Feldes ein, was bereits zu Beginn eine deprimierende Stimmung auf mein Gemüt legt, aber dafür ist jetzt keine Zeit. Der Startschuss ertönt und schon geht die Hetzjagd los. Bereits nach dem Start gilt es alle Plätze, die ich durch zu weites hinten stehen verloren habe, wieder aufzuholen, was aber bereits jetzt eine ungeheure Menge an Kraft kostet, dabei fängt das Rennen doch erst an und natürlich mit einem langen, aber sehr angenehmen Anstieg über 9 Km. Oben auf dem Plateau angekommen habe ich endlich eine gute Position gefunden, mit der ich vorerst zufrieden bin. Zusätzlich haben sich noch Leute bei mir reingehangen, die aber das schnelle Anfangstempo nur eine Weile halten können, denn dann versuche ich weiter nach vorne aufzuschließen. Die Strecke verläuft auf den nächsten 10 Km recht wellig, was mir aber einen großen Vorteil bringt, da ich wunderbar über die Forstautobahnen drücken kann und so hole ich immer mehr Leute ein. 
© racepixx.de
Mittlerweile sind wir zu dritt und wechseln uns immer wieder mit dem Windschattenspenden ab, was tierisch viel Kraft spart, dabei überqueren wir die erste Talsperre in Carlsfeld, außerdem können wir uns immer weiter vorkämpfen und bereits vor dem Anstieg auf den Auersberg haben wir noch eine weitere Gruppe aufgeholt. Nun kämpfen wir uns zu 6 oder gar zu 7 immer weiter Richtung Auersberg. Dieser hat es dann aber auch wirklich in sich. Der Anstieg zieht sich lange und steil hin, daher bin ich dann auch sehr froh, als wir oben auf dem höchsten Punkt des Tages mit 1077 m.ü.NN angekommen sind, denn von hier aus geht es 15 Km lang fast nur bergab, ein einziger Anstieg liegt uns nur im Weg. Zu diesem Zeitpunkt haben wir eine in sich sehr stimmige Gruppe geformt, bei der leider die Führungsarbeit nur auf 2-3 Fahrer verteilt wird, darunter nehme ich viel Arbeit in die Beine, damit die Gruppe bergab mit ordentlicher Geschwindigkeit vorankommt. Am Ende des langen Downhills wartet die zweite Talsperre des Tages und ein darauf folgender kurzer, knackiger, ekelhafter Anstieg, und anschließendem langen flacherem Uphill. Die Gruppe bleibt über die ganze Zeit weiterhin zusammen und bei der Führungsarbeit ändert sich immer noch nicht so viel. Der letzte lange Anstieg führt durch Wolfsgrün und Neidhardtsthal auf einer Straße und mit der Reihe von Radfahrern fühlt es sich an wie bei der Tour, zumindest denke ich, dass es sich so anfühlt. Zu letzt geht es nochmals in den Wald mit gutem aber kraftraubenden Singletrail bergauf, leider muss ich feststellen, dass spätestens hier der Rest der Gruppe noch mehr Kraft hat, denn beim letzten Kilometer bergauf erhöht die Gruppe nochmals die Geschwindigkeit, der ich jetzt auch nicht mehr stand halten kann und so setzen sie sich ab, auch der Zielsprint bleibt mir heute versagt.

Trotz der hohen Durchschnittsgeschwindigkeit von 26.8 Km/h und reinem Forstweggeschreddere hat die Strecke irgendwie einen atmosphärischen Reiz zu bieten gehabt und beim nächsten mal weiß ich, dass ich nicht so weit hinten starten darf, um noch was zu reißen, also bis nächstes Jahr.




Dienstag, 11. September 2012

Sonntags ist Renntag.


Rennbericht 09.09.2012
Greifenstein Bike Marathon 60 Km  1030 hm
Fahrzeit 2:38:29 6. Platz Herren

12. Greifenstein Bike Marathon





Wie immer. Es ist Sonntag, der Wecker klingelt viel zu früh, das Frühstück will noch nicht so richtig rutschen und die Muskeln fühlen sich an, als wäre ich schon ein alter Mann. Aber das sind alles nur Banalitäten und diese werden mich auch heute nicht aufhalten können. Im Auto überlege ich dann aber doch, welche Strecke ich heute bestreiten werde.

In Geyer angekommen entscheide ich mich letztendlich für die 60 Km, d.h. 2 Runden à 30 Km mit gerade mal 515 Höhenmetern pro Runde. Jetzt heißt es also, umziehen, Rad fertig machen, warm kullern und an die Startlinie. Nach dem Startschuss fährt das Feld erst einmal über eine große Wiese, damit es sich ein bisschen auseinander zieht, aber danach geht es scharf auf die Strecke. Beim ersten kurzen Anstieg kann ich gleich ein paar wichtige Plätze gut machen, um dann in der folgenden Trailpassage nicht ausgebremst zu werden. Die Trails machen zwar tierisch Spaß, aber sie sind zum Teil so sehr verwurzelt, dass man sich hier und da schon mal ein 29er wünscht und wie immer ist es leider so, dass wenn man lange heruntergefahren ist, man auch wieder ne ganze Weile bergauf treten muss und so kommt es. Die nächsten 5 Km geht es also bergauf, aber die Steigungen sind ganz angenehm. Ganz oben angekommen, wird man direkt belohnt, ein traumhafter Trail mit natürlichen Anliegern und kleinen Sprüngen versüßt einem die Abfahrt, das einzige Problem durch das ständige und lange bremsen schmerzen die Hände stark. Ganz unten angekommen wartet die fieseste Stelle auf einen, eine kurze knackige Steigung mit 23%. Ich schalte also runter, leider ein bisschen zu weit, so dass ich kein Druck mehr aufs Vorderrad bringen kann und wegrutschte, also schnell absteigen und hoch rennen. Im Anschluss folgt jetzt erstmal eine lange Steigung, die viel Kraft braucht. Oben angekommen gibt es von der Mutti eine Trinkflasche und weiter gehts. Erst einmal wieder ein Stückchen Trail bergab und dann geht es auf den zweiten Teil der Strecke, nun fahre ich aber nicht mehr alleine, denn es haben sich noch 2 Fahrer an meine Seite gesellt. Der zweite Teil beginnt anfangs auch noch mit Trails, wird aber sehr schnell zu einem Forstautobahnrennen und so ist es schon sehr praktisch noch 2 weitere Fahrer bei sich zu haben, die ab und zu auch mal Windschatten spenden können. Wir schieben uns also auf dem großen Kettenblatt über die Strecke und kommen nach einer ordentlichen Rundenzeit von 1:21h im Start/ Zielbereich an und gehen direkt in die zweite Strecke rein. Es ändert sich nicht viel, bergauf ziehe ich die Gruppe hinter mit her und bergab macht es immer noch tierisch Laune. Wieder an der 23% Steigung angekommen, schalte ich nicht so weit runter, verteile das Gewicht optimal, drücke kräftig und schon bin ich oben. Hmm. Nach dem erneuten Flaschentausch geht es wieder in den zweiten Teil und wieder schieben wir uns über die Forstautobahnen, aber jetzt merk ich es langsam, das gesamte Windschattenspenden hat sehr an meinen Kräften gezerrt und so muss ich leider 4 Km vor Ziel die Gruppe ziehen lassen, ich komme zwar nochmals dicht ran, aber leider reicht es nicht mehr um noch mitzuhalten. Kurz vorm Ziel sehe ich nochmals einen vor mir, nehme alle Kräfte zusammen und setze zu einem Sprint an, leider zu zeitig, denn durch das ranfahren hatte ich schon all meine Kräfte verpulvert und so konnte er im Zielsprint dann das Duell doch noch für sich entscheiden. 

2 Sekunden zum Vordermann, die einfach nicht mehr drin waren.
Geschafft und mit tierischen Schmerzen komme ich ins Ziel. Die Strecke ist schon wie im Vorjahr schön zu fahren und so greife ich auch nächstes Jahr wieder an.

Sonntag, 26. August 2012

Vorher - Nachher... Eine sich lohnende Tortur


Rennbericht 26.08.2012
Vogtland Bike Marathon 43 Km 870 hm
Fahrzeit 1:59:41 11. Platz Herren


10. Vogtland Bike Marathon




Nak nak nak - ein ungewöhnliches Geräusch weckt mich am frühen Morgen in unserer Pension und vor allem noch bevor der Wecker eigentlich klingeln sollte, aber die Enten im angrenzenden Teich meinen, dass es nun endlich Zeit ist aufzustehen.

Es ist also wieder mal ein viel zu früher Sonntagmorgen, an dem ich meinem Körper versuche zu erklären, dass er sich gleich die Berge hochquälen muss, von ruppigen Wurzelpassagen durch die Gegend geschleudert wird und nach einigen Stunden komplett erschöpft unter einem Zielbogen durchfährt.

Heute geht es auf die wunderschöne Strecke vom Vogtland Bike Marathon, einer 43 Km langen, aber landschaftlich sehr attraktiven Strecke. Nach dem warmfahren stehe ich in der ersten Reihe des Startblocks und warte. Endlich ertönt der Startschuss und ich begebe mich in der Masse hinter das Führungsfahrzeug, nach einer kurzen Weile auf der Straße wird das Rennen freigeben und das Tempo sofort erhöht. Es geht zuerst eine ganze Weile auf einer Forstautobahn immer auf und ab, bis eine lange Abfahrtspassage folgt. Mittlerweile habe ich mich in einem guten Feld positioniert und meine anfänglichen Bedenken wegen des heutigen Tages lösen sich langsam, mit ihnen werden auch meine Beine immer lockerer. Unten angekommen fahren wir ein Stück auf der Vogtland Arena, bis es zu einem ewig langen Uphill kommt. Ungefähr auf der Hälfte wartet ein wirklich toller Singletrail auf mich, schade nur, dass er bergauf führt, was aber nicht so schlimm ist, da es nach einer langgezogenen Kurve einen noch viel flowigeren Trail wieder hinunter geht. Leider muss ich feststellen, dass diese Tiefenmeter erst einmal wieder mit einem langen Uphill beglichen werden müssen. Kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke wird es aber nochmals richtig ekelhaft. Ein Schotteranstieg mit weit über 20% Steigung und einer schaulustigen Menge warten schon, um den sich quälenden Radfahrern so richtig einzuheizen. 


http://www.souvenierfoto.de/26082012/
content/DSC_9400_large.html
© souvenierfoto.de
Nach dieser Tortur gibt es aber erst einmal eine kräftige Belohnung, im Sinne einer ewig langen Abfahrt, abwechselnd Forststraße und Singletrails. Unten angekommen, wartet nach der Verpflegungsstation schon die nächste Schönheit der Strecke - eine Talsperrenüberfahrt, welche direkt in ein Singletrail endet. Fortan geht es die nächsten 10 Km nur noch bergan. Mittlerweile werden auch meine Beine wieder deutlich schwerer und der Blick nach hinten lässt immer wieder andere Fahrer erahnen, die es nun wissen wollen. Auch hat sich meine ursprüngliche Gruppe aufgelöst und so fahre ich nun von Fahrer zu Fahrer immer weiter nach vorne. Das diese Aktionen viel Kraft brauchen, werde ich später noch spüren. Bei Kilometer 32 in etwa fahren wir die lange Skipiste herunter um dann nach ein paar wenigen Kilometern in Schöneck zu sein. Sofort wird man auch wieder daran erinnert, dass man jetzt nach ganz unten gefahren ist, weil nun ein paar wirklich kraftraubende Anstiege den Weg zieren, aber in Schöneck selbst ist die Atmosphäre so großartig, dass die vorangegangenen Schmerzen fast schon wie vergessen sind. Die letzten 4 Km werden aber nochmals zur Härteprüfung für mich und mein Rad. Zu erst geht es richtig tolle Singletrailpassagen bergauf Richtung Start/ Zielbereich, aber daran fahren wir nochmals vorbei, denn nun biegen wir auf die ansässige Downhillstrecke, bei der ich die Sprünge gekonnt umfahre. Nach dieser schönen AbHfahrt ist aber eins klar - der Zielbereich liegt circa 70 hm über uns... Nun wird es wirklich sportlich. Die Kette wird so kräftig gespannt, meine Muskeln brennen und die Luft bleibt sowieso komplett aus. Insgesamt 4 steile Rampen stehen zwischen mir und dem Ziel, zudem noch einige Fahrer, die ich versuche noch zu überholen, bevor das Ende da ist. Der zweite Anstieg ist bewältigt, noch zwei. Jetzt nehme ich nochmals alle Kräfte zusammen, schalte nochmals hoch, drücke so kräftig wie noch möglich in die Pedale, schiebe mich noch an der ersten Dame vorbei und lande überglücklich im Zielbereich als 11. meiner Altersklasse.


Die Tortur ist in meinem Gesicht deutlich lesbar, aber die Strecke war wunderschön und daher freue ich mich schon auf das nächste Jahr im traumhaften Vogtland.

Sonntag, 5. August 2012

Alle Jahre wieder...


Rennbericht 05.08.2012
20. Erzgebirgs Bike Marathon 70 Km 1600 hm
Fahrzeit 3:37:35 16. Platz Herren


20. EBM - Erzgebirgs Bike Marathon



Mein Wecker klingelt in aller frühe, aber glücklicherweise kann ich mich heute nochmals ein paar Minuten rumdrehen und weiter schlummern. Wie jedes Jahr fahre ich seit 3 Jahren zum EBM, dem ältesten Mountainbike Rennen Deutschlands und wie jedes Jahr fahre ich schon einen Tag eher hin, um auf dem gemütlichen Zeltplatz auch mein Schlafplatz zu finden. Leider schlafe ich auch jedes Jahr äußerst schlecht, wahrscheinlich wegen der Aufregung. So steige ich auch dieses Jahr aus meinem Zelt heraus und betrachte das Wetter, dass sich selbst noch nicht schlüssig ist, ob nun Regen oder Sonnenschein die heutigen 1400 Starter begleiten soll.

Nachdem ich dann endlich gefrühstückt, Zelt zusammen gepackt und angezogen bin, rolle ich noch leicht müde zum Startareal runter, wo schon fröhlich wartend meine Eltern stehen, sie werden heute noch eine der wichtigsten Aufgaben übernehmen.


Nach nun 5 Minuten Verspätung fällt dann endlich der Startschuss und es geht langsam auf die knapp 12 Km lange Einführungsrunde. Noch ist das Starterfeld dich gedrängt, als das erste Mal die Wettiner Höhe hinunter gefahren wird, dies ist eine kleine Straße mit knapp 22% Steigung auf 500m Länge, die ich im Verlauf des Rennens noch 3 Mal wieder hoch darf. Unten angekommen wird das Tempo sofort angezogen und es geht erstmal eine ganze Weile bergan, bevor alles wieder herunter gefahren wird, dann nach einem weiteren langen Anstieg auf einer Teerstraße geht es  das erste Mal die Wettiner Höhe rauf. Fazit: Beine sind jetzt locker, Puls arbeitet gut und die Stimmung ist grandios. Also fahren wir auf den ersten Teil der 28 Km langen Runde. Die Strecke ist wie auch nicht anders zu erwarten sehr schlammig, aber immernoch gut fahrbar. So fahre ich den ersten Streckenabschnitt zügig weg und am Ende wartet noch der altbekannte steile Wurzelteppich, wo auch hier wie all die Jahre sehr gute Stimmung ist. Nun, fahre ich in den zweiten Teil der Strecke, wo auch schon meine Eltern mit einer neuen Flasche Iso für mich bereit stehen. Im zweiten Teil ist die Strecke nicht ganz so anstrengend, wie im ersten, denn es folgen immer abwechselnd schön lange konstante Anstiege mit langen schnellen Abfahrten. Aus dem Wald heraus erfolgt ein weiterer Flaschentausch und es geht jetzt wieder auf der Straße Richtung Wettiner Höhe, aber auch dieses Mal passiere ich sie mit Bravur. Im erneuten ersten Teil merke ich, dass die Beine allmählich schwerer werden, aber immernoch sehr gute Leistung erbringen. Aus dem ersten Teil, den bereits bekannten Wurzelteppich herunter geht es wieder mit wunderbarem Flaschentausch auf den letzten Teil. Jetzt heißt es nochmals alle Kräfte mobilisieren und den Schmerz wegdenken. Es geht den ersten langen Anstieg hoch, mit Geschwindigkeit. Hinter mir hängen sich noch ein paar Fahrer ein, die ich leider beim langen schnellen Downhill verliere, was mich aber keinesfalls demotiviert, da ich bergauf noch viele Plätze gut machen kann. Am letzten Anstieg drücke ich nochmals alle Energie aus meinen Beinen raus, die noch drin ist, schade nur, dass ich oben am Berg plötzlich einen Kettenklemmer hatte und somit einen Konkurrenten ziehen lassen musste. Nach einem kurzem Augenblick habe ich meinen Antrieb wieder zum laufen gebracht und jetzt heißt es schnell den letzten Berg runter und auf zur letzten Wettiner Höhe für dieses Jahr. Schnell hole ich noch ein paar Fahrer davor ein und schon geht es los. Von den Zuschauern bejubbelt vom Puls getrieben, lasse ich das Schaltwerk nochmals Richtung größeren Gang wechseln, gehe aus dem Sattel und peitsche wie angestochen die letzten 50 m nach oben. Ein kurzer Blick nach hinten verrät mir, dass mir niemand folgt, aber dennoch darf ich jetzt nichts anbrennen lassen. Und so sprintete ich die letzten Meter gen Ziel und treffe dort dann überglücklich ein.


Aber all diese Anstrengung hätte ich am heutigen Tage nicht ohne meine Helferchen an der Strecke geschafft, danke dafür Mutti und Vati :)

Sonntag, 22. Juli 2012

Ein Marathon wird erst über die Dauer entschieden...


Rennbericht 22.06.2012
bewegungs-WELT Bike-Marathon Arnstadt 59 Km 1450 hm
Fahrzeit 3:14:46 11. Platz Herren


bewegungs-Welt Bike-Marathon Arnstadt








Nachdem meine Eltern und ich schon am Vortag angereist waren, fuhr ich am heutigen Morgen erst einmal 10 Km zum Warmfahren von unserer Pension in Neusiß zur Rennstrecke nach Siegelbach bei Arnstadt.


In Siegelbach angekommen, erkundigte ich mich nochmals nach der Strecke. Es gab nämlich eine Besonderheit, die darin bestand, dass man während des Rennens seine Strecke wählen konnte, das heißt, dass die Strecke aus 2 Teilen bestand, Teil A mit 22 Km und Teil B mit 13 Km, was also letztendlich zu 4 verschiedenen Streckenvariationen führte, 22, 35, 57 und 70 Km. Ich hatte mich für die 57 Km entschieden. Um kurz vor 10.30 Uhr fiel der Startschuss mit neutralisiertem Start. Einen knappen Kilometer später erfolgte der fliegende Start auf die eigentlich Strecke. Der Teil A lief sehr gut für mich. Es gab 2 lange Anstiege und eine Vielzahl an Singletrails, die man runter und hochschießen konnte. Die Downhills möchte ich mit einfachen Worten beschreiben. Grip, kein Grip immer im Wechsel. Durch die Regengüsse in den letzten Woche, war teilweise viel Schlamm, was die Uphills erscheinen ließ, als ob man stehen würde.
Aus dem Teil A raus, ging es ein Stück Straße zurück in den Wald auf Teil B, den ich persönlich als anstrengender empfand. Hier gab es ein ständiges Auf und Ab mit vielen Singletrails und schöner Aussicht, wenn man Zeit dazu hatte. Mittlerweile hatte ich mir eine gute Position im Feld erfahren und dachte, dass es eigentlich gar nicht mehr besser werden kann.

Nach dem Ende des Teil B ging es für mich ein weiteres Mal auf den Teil A und nachdem die ersten 10 Km noch alles super lief, kam auf einmal ein tierischer Leistungseinbruch. Jede Kurbelumdrehung schmerzte und wenn ich die Augen schloß, verschwomm alles leicht... Schnell griff ich zu einer Flasche, die noch gut gefüllt war und zog sie mit wenigen Schlücken komplett leer, aber auch das half nicht wirklich und so verlor ich immer mehr Kraft. Noch 8, 7, 6, 5 Km bis zum Ziel. Irgendwann musste doch der Berg ein Ende haben. Und so sehr, wie ich mich auf die Abfahrt gefreut hatte, so sehr wurde mir auch klar, dass ich selbst dafür keine Kraft mehr hatte. Nach einigen schnellen Metern bergab ließ ich das Fahrrad los und rutschte einige Meter über den steinigen Boden. Ich stand schnell wieder auf, schaute an mir herunter und erkannte das gesamte Elend. Hose an der Hüfte komplett zerrissen, Knie aufgeschrammt Schulter auch komplett blutend. An meinem Fahrrad war zum Glück nichts weiter, außer ein leichter verdrehter Lenker, also stieg ich wieder auf, denn es waren noch ein paar Kilometer bis ins Ziel, zum Glück viel Bergab.
Im Ziel angekommen, war ich einfach nur überglücklich, dass nun diese Schmerzen der Fahrt ein Ende hatten, nun waren andere Schmerzen meine Sorge.


Die Strecke war jedoch sehr interessant und hatte viele Finesen, ich freue mich schon aufs nächste Jahr.

P.s Ich möchte noch sagen, dass uns die Pension Kürschner sehr gut gefallen hat. Wir hatten ein sehr großes Zimmer, dass sehr schick war und auch am frühen Morgen all unsere Wünsche am Frühstückstisch erfüllte. Das kleine Dorf besaß auch eine sehr angenehme Kneipe, die Gaststätte zur Post. Hier gab es sehr köstliches Essen zu günstigen Konditionen und auch die Getränkepreise überraschten mehr als positiv.

Dienstag, 10. Juli 2012

Zittauer Gebirge - hart, aber herzlich


Rennbericht 08.07.2012
8. Oberlausitzer Mountainbike Marathon 50Km 1470hm
Fahrzeit 2:59:45 18.Platz Herren



8. Oberlausitzer Mountainbike Marathon



Es ist Sonntagmorgen, der 08.07.2012. Nach Tagen des Regens und der Dunkelheit traue ich früh meinen Augen fast gar nicht, als der Wecker zu unchristlicher Stunde klingelt. Es ist hell und die Sonne scheint, als wenn nichts gewesen wäre.
Mit diesem guten Morgen geht es nach Jonsdorf bei Zittau, wo bereits zum 8. Mal der Oberlausitzer Mountainbike Marathon ausgetragen wird und dieses Jahr bin ich das erste mal mit dabei.
Am Start hole ich mir noch die letzten Infos über die Strecke: „steil, lange Anstiege, schlammig, verwurzelt“ sind die Worte die mir noch im Ohr klingeln, als der Startschuss ertönt und alle in die Pedalen treten. Tatsächlich es wurde mir nicht zu wenig versprochen, gleich zu Beginn geht es rasend schnell runter und sogleich wieder steil bergauf. Die Strecke scheint mir jetzt schon sehr anspruchsvoll zu sein, da die Anstiege sehr schlammig sind, aber so ist das nun mal im Wald denke ich mir und trete einfach weiter. Die Strecke hält es auch weiterhin in sich. Es geht lange bergauf und ruppig wieder runter. So windet sich die erste Runde dahin und ich muss feststellen, dass es jetzt schon heftigst in den Beinen brennt, aber es gibt keine Wahl, denn die zweite Runde beginnt und geht ebenso wie die erste weit rauf und ruppig runter. Irgendwann komme ich dann wieder aus dem Wald auf die Straße und noch gute 2.5Km vor mir bis zum Ziel. Die Beine brennen immer mehr und jetzt kommen auch noch richtig fiese steile Anstiege, die einem das Leben nochmals richtig zur Hölle machen.
Nach nicht ganz 3h Fahrzeit komme ich komplett erschöpft, aber enttäuscht ins Ziel. Kurz vorm Ziel musste ich noch 2 Fahrer meiner Altersklasse ziehen lassen, da mir einfach die Körner gefehlt haben und auch habe ich heute mein Tagesziel von 2:45:00 nicht geschafft, was aber aufgrund der wirklich harten Strecke nicht ganz so tragisch ist. Jetzt habe ich ein Ansporn nächstes Jahr wieder nach Jonsdorf zu kommen, um meine eigene Zeit zu unterbieten.
Also dann Jonsdorf, mach dich bereit, ich komme wieder.